Hauptuntersuchung: Darauf sollten Sie achten
Die Kfz-Hauptuntersuchung ist für alle Autobesitzer ein wichtiger Pflichttermin, denn ohne Prüfplakette darf der Pkw nicht am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen.
Gerade für Besitzer von älteren Autos oder Gebrauchtwagen ist eine bevorstehende Hauptuntersuchung mit einigem Zittern und Bangen verbunden. Kommt das Auto auch wirklich durch den TÜV oder werden eventuell „erhebliche Mängel“ festgestellt?
Ein Drittel der Fahrzeuge fällt durch
Das belegt die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts aus dem Jahr 2021. Grund dafür sind meist Beanstandungen an der Beleuchtung und an Teilen des elektronischen Anlage. In solchen Fällen wird die Prüfung nach Beseitigung der Mängel wiederholt.
Das muss nicht sein! Die folgenden Tipps sollen Sie deswegen auf die Hauptuntersuchung vorbereiten und dafür sorgen, dass Sie beim nächsten TÜV-Termin nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen.
Notwendige Dokumente für die HU
Denken Sie am Tag der Hauptuntersuchung daran, alle wichtigen Papiere einzupacken. Vorzeigen müssen Sie folgende Unterlagen:
- die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
- Prüferzeugnisse oder Änderungsabnahmebestätigung
- die Bescheinigung der Umweltverträglichkeitsuntersuchung
- die Betriebserlaubnis
- Beim zweiten Versuch: Untersuchungsbericht der durchgefallenen HU
Die Bremsanlage
Werfen Sie im Vorfeld einer Hauptuntersuchung einen Blick auf die Schläuche, Scheiben, Leitungen und Trommeln der Bremsanlage und testen Sie die Funktionsweise der Handbremse. Außerdem muss unter Umständen die Bremsflüssigkeit nachgefüllt werden.
Die Beleuchtung
Die Beleuchtungsanlage kann jeder Autobesitzer in der heimischen Garage überprüfen. Abblend- und Fernlicht sowie Blinker und Bremslichter müssen einwandfrei funktionieren und eine Wand auf gleicher Höhe anstrahlen.
Die meisten Glühlampen lassen sich ganz einfach ersetzen. Wer moderne Xenon- oder LED-Scheinwerfer hat, dem bleibt allerdings meist der Gang in die Werkstatt nicht erspart.
Die Hupe
Zu den leichteren Übungen zählt auch das Testen der Hupe, die gehört nämlich zu den Pkw-Teilen, die häufiger defekt sind.
Die Lenkung
Vibrationen und Flattern des Lenkrads können auf Schäden in der Lenkung hinweisen. Außerdem sollten Sie vorher das Lenkspiel überprüfen.
Stehen Sie dafür außen neben der Fahrertür und drehen Sie durch das geöffnete Fenster das Lenkrad. Lässt sich dieses zwei oder mehr Fingerbreiten weit drehen, ohne dass sich die Räder mitbewegen, sollten Sie die Werkstatt aufsuchen. Eventuelle Fehlerquellen sind die Spurstangenköpfe oder andere Gelenke.
Die Reifen
Auch die Reifen lassen sich sehr einfach selbst überprüfen. Achten Sie auf den korrekten Reifendruck und dass die Profiltiefe mindestens 1,6 Millimeter beträgt.
Außerdem sollten Sie die Reifen und Felgen auf eventuelle Schäden wie Risse, Beulen, Schnitte oder falsche Befestigungen absuchen.
Der Motor und das Getriebe
Sollten Sie einmal einen Ölfleck unter Ihrem Auto entdecken, machen Sie sich auf die Suche nach der Problemstelle. Entweder beseitigen Sie diese selber oder Sie lassen das Leck in einer Werkstatt reparieren. Selber überprüfen und nachfüllen können Sie die Kühlerflüssigkeit.
Die Scheibe und der Spiegel
Eine gute Sicht ist das A und O beim Autofahren. Deswegen bemängeln die Prüfgesellschaften beschädigte Frontscheiben, wie zum Beispiel einen Steinschlagschaden, besonders streng. Aber Achtung: Die Reparatur ist nur bei Schäden in bestimmten Bereichen erlaubt.
Für ein umfassendes Sichfeld sorgen zusätzlich die Spiegel. Daher gibt es Abzüge, wenn während der HU blinde Spiegel festgestellt werden. Außerdem müssen die Scheibenwaschanlage und die Wischer voll funktionstüchtig und in gutem Zustand sein.
Die Sicherheitsgurte
Als Mängel gelten Sicherheitsgurte immer dann, wenn sie nicht richtig blockieren, ausgefranst sind oder sich nicht von selbst wieder aufrollen. Im Zweifelsfall tauschen Sie einen Gurt lieber aus.
Der Verbandskasten
Stellen Sie sicher, dass Sie einen vollständigen Erste-Hilfe-Kasten mit Warnweste und Warndreieck im Auto haben. Selbst abgelaufene Verbandskästen können zu einer Nachprüfung führen.
Was tun bei Nichtbestehen
Fallen Sie bei der ersten HU durch, müssen Sie innerhalb eines Monats die aufgelisteten Schäden im Mängelbericht beseitigen und das Fahrzeug dem Prüfer wieder vorführen. Halten Sie diesen Zeitrahmen nicht ein, müssen Sie anstelle des geringeren Betrages nochmal die volle Prüfungssumme von rund 140 € entrichten.
Sind Sie gar nicht erst zur ersten Hauptuntersuchung erschienen, wird ein Verwarnungsgeld nach Ablauf von 2 Monaten fällig.
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