Eisfreie Autoscheiben – 5 Alternativen zum Eiskratzer
Morgens spät dran, draußen ist es kalt und dann der Ärger: Die Scheibe ist dicht von Eis bedeckt und muss freigekratzt werden. Resultat: Kalte Finger, nasse Hände und die Zeit ist auch verstrichen. Wer möchte stattdessen nicht lieber entspannt in den Tag starten, ohne vorher minutenlang in der Kälte zu stehen und die Autoscheiben von Eis zu befreien?
Von Hausmitteln bis zur chemischen Lösung gibt es zahlreiche Methoden, um Scheiben eisfrei zu bekommen. Welche wirklich funktionieren und was Sie lieber vermeiden sollten, zeigen wir Ihnen hier.
Eisfreie Autoscheibe durch heißes Wasser?
Dass heißes Wasser auf keinen Fall auf eine gefrorene Scheibe gekippt werden soll, um sie von Eis zu befreien, sollte inzwischen bekannt sein. Das Risiko ist sehr hoch, dass das Glas durch den Temperaturschock springen und im schlimmsten Fall sogar brechen kann.
Auch von eigenen Mixturen aus Wasser, Spülmittel und Spiritus sollten Sie lieber Abstand nehmen. Eine solche Mischung führt zu Schlieren und Problemen bei der Reinigung. Die Sicht verschlechtert sich und führt zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko für Sie und andere Verkehrsteilnehmer. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Kunststoff- und Gummiteile beschädigt werden.
Tauspray hilft bei dünnen Eisschichten
Bei einer nicht zu dicken Eisschicht kann Enteiserspray helfen, die Scheibe von Eis zu befreien. In handelsüblichen Sprühflaschen wird eine Mischung aus Alkohol und Frostschutzmittel auf die Scheibe gesprüht, damit das Eis schmilzt und anschließend nicht direkt wieder festfriert. Die meisten Enteiser erfüllen ihren Zweck und sorgen für eine freie Scheibe, doch es gibt auch hier große Qualitätsunterschiede. Manche tauen zwar das Eis, verursachen aber anschließend Schlieren auf der Scheibe. Gute Sprays listen aktuelle Tests. Bei dickem Eis oder Schnee hilft ein Tauspray allerdings auch nicht weiter. Dann müssen Sie wieder auf den Eiskratzer zurückgreifen.
Fahrzeug vorheizen: Erlaubt oder verboten?
Den Motor im Stand warmlaufen zu lassen klingt für viele verlockend. Der Innenraum ist schön warm und die Scheiben sind frei. Das schadet allerdings nicht nur der Umwelt, sondern ist auch laut Straßenverkehrsordnung Paragraph 30 verboten.
Davon abgesehen, hilft es kaum den Motor im Stand warmlaufen zu lassen. Er wird langsamer warm als bei der Fahrt und erhöht zudem den Verschleiß und den Kraftstoffverbrauch.
Manche Autos verfügen über eine beheizbare Autoscheibe. Diese kann hilfreich bei dünnen Eisschichten sein. Für dicke Eisschichten ist sie allerdings nicht geeignet, da der hohe Stromverbrauch der vom Winter gestressten Batterie schadet und diese ruckzuck leer sein kann.
Freie Autoscheiben durch warme Luft
Eine umweltfreundlichere Alternative zur Fahrzeugheizung ist ein Heizlüfter. Er lässt nicht nur das Eis schmelzen, sondern wärmt zeitgleich den Innenraum des Autos. Doch Vorsicht: Es dürfen nur Geräte benutzt werden, die für diese Anwendung vorgesehen sind. Heizlüfter aus dem Haushalt können zu Bränden im Auto führen.
Den gleichen Effekt wie ein Heizlüfter erfüllt eine Standheizung. Sie taut das Eis, während Sie noch gemütlich am Frühstückstisch sitzen und einen Kaffee trinken. Sie heizt zusätzlich auch den Motor vor, was zum Sparen von Sprit führt. Der CO2-Ausstoß hierbei ist deutlich geringer im Vergleich zum Kaltstart ohne Standheizung. Das nachträgliche Verbauen einer Standheizung ist allerdings nicht ganz günstig und kostet mit Einbau deutlich über 1.000 Euro.
Vereisten Scheiben vorbeugen
Durch Vorbeugen kommt es häufig gar nicht erst zu eingefrorenen Scheiben. Wenn Sie abends eine Abdeckfolie auf die Windschutzscheibe legen, bleibt die Scheibe frei. Die Folie wird in den Türen oder Fenstern eingeklemmt und es sollte darauf geachtet werden, dass dabei keine Dichtungen beschädigt werden.
Ein weiterer Tipp: Morgens eine halbe Stunde vor dem Losfahren eine Wärmflasche auf das Armaturenbrett legen. Durch die abgestrahlte Wärme schmilzt das Eis schneller und lässt sich einfacher entfernen.
Wenn Sie beim altbewährten Eiskratzen bleiben möchten, sollten Sie dies vorsichtig tun. Wenn die Scheibe unter der Eisschicht verdreckt ist, können kleine Kratzer auf dem Glas entstehen, die die Sicht bei tiefstehender Sonne oder entgegenkommendem Verkehr beeinträchtigt.
Pannenhilfe für ACV Mitglieder
Wenn die Temperaturen eisig werden, friert nicht nur häufig die Scheibe ein, auch die Batterie streikt oft und das Auto springt nicht mehr an. Als ACV Mitglied haben Sie europaweit Anspruch auf unsere Pannenhilfe. Unsere Pannenhelfer sorgen für die Fahrbereitschaft Ihres Fahrzeugs und sind auch zur Stelle, wenn die Batterie Ihres Autos im Winter vor der eigenen Haustür nicht mehr anspringt.
Weitere Informationen zu unserer Pannenhilfe finden Sie hier.
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