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Checkliste sichere Winterreifen: Profiltiefe & Luftdruck

Bei winterlichen Verhältnissen sollten Sie immer mit Reifen unterwegs sein, die noch gut in Schuss sind. Die Profiltiefe ist dabei entscheidend, aber auch den richtigen Luftdruck der Reifen sollten Sie regelmäßig checken. Die ACV Checkliste mit Anleitungen hilft Ihnen dabei.

Wenn im Herbst wieder der jährliche Wechsel auf Winterreifen ansteht, ist die Gelegenheit günstig, die Reifen auf ihren Zustand zu prüfen. Wer die Reifen in der Werkstatt montieren lässt, bekommt diesen Service meist gleich mitgeliefert. Wer aber selbst die Reifen wechselt, sollte sich vor der Montage vergewissern, dass die Reifen noch in Ordnung sind. Wir erklären Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen.

  • Ist die Profiltiefe noch in Ordnung?
  • Ist der Luftdruck ausreichend?

Check 1: Ist die Profiltiefe noch in Ordnung?

Die Profiltiefe sorgt dafür, dass das Auto eine gute Bodenhaftung hat. Die Profilrillen der Lauffläche eines Reifens verdrängen Matsch, Schnee und Regen zwischen Reifen und Straße, sodass sie immer ausreichend Bodenkontakt zum Bremsen, Beschleunigen und Lenken haben. Sind diese Profilrillen abgefahren, drehen die Räder durch, das Fahrzeug lässt sich nicht mehr richtig lenken und bremsen. Die Profiltiefe ist also nicht nur bei Winterreifen wichtig, sondern genrell bei allen Reifen.

Mindestprofiltiefe

Winterreifen haben ein besonderes Lamellen-Profil, das bei Schnee und Eis besser greift. Das Reifenprofil von Winterreifen zeichnet sich durch mehr Profilrillen aus und auf den Profilblöcken der Lauffläche befinden sich Lamellen, feine zickzackförmige Einschnitte.

Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe von Winterreifen ist gleich der vorgeschriebenen Profiltiefe für Sommerreifen: 1,6 mm. Wer mit weniger von der Polizei erwischt wird, muss ein Bußgeld zahlen. Allerdings empfehlen wir aus Sicherheitsgründen, Reifen bereits bei Unterschreitung von 4 mm auszutauschen, um gute Haftung bei winterlicher Fahrbahn zu garantieren.

Die folgende Übersicht zeigt, wie sich die Winterreifen-Profiltiefe auf den Bremsweg bei schneebedeckter Fahrbahn auswirkt (Geschwindigkeit 50 km/h):

Profiltiefe

Bremsweg auf Schnee

8 mm
 26m
3 mm
32 m
1,6 mm
 38 m

 

Die Tabelle zeigt: Bereits bei einer Innerorts erlaubten Geschwindigkeit von 50 km/h liegen zehn Meter Unterschied zwischen der gesetzlich erlaubten Mindestprofiltiefe und der Profiltiefe von neuen Reifen! Bei einer plötzlichen Gefahr auf der Fahrbahn, etwa ein Wildtier, ein querstehendes Fahrzeug oder ein spielendes Kind, entscheidet jeder Meter mehr oder weniger beim Bremsweg darüber, ob das Fahrzeug mit dem Hindernis kollidiert. Checken Sie also vor dem Reifenwechsel unbedingt die Profiltiefe der bisherigen Reifen.

Anleitung: Profiltiefe ermitteln

Die Profiltiefe von Winterreifen können Sie auf verschiedenen Wegen ermitteln:

  • Die Profiltiefe kann mithilfe eines Profiltiefen-Prüfers gemessen werden, den es in Autowerkstätten oder beim Fachhändler zu erwerben gibt und der einfach zu bedienen ist.
  • Zudem können Sie auch einen Zollstock verwenden und diesen mittig der Lauffläche in verschiedenen Profilrillen ansetzen und die Millimeter ablesen.
  • Die dritte Variante ist mitunter die einfachste und schnellste: Eine 1-Euro-Münze zur Hand nehmen und mittig in die Profilrillen stecken. Der Messingrand beträgt 3 mm. Sofern der Rand nicht sichtbar ist, haben Sie noch genug Profil. Ist er allerdings sichtbar oder nur knapp unter der Oberfläche des Profils, sollte der Reifen ausgetauscht werden.
  • Zudem wird starker Abrieb auch am Reifen sichtbar, sobald die Mindestprofiltiefe erreicht wurde. Allerdings sind diese mitunter ungenau. Empfehlenswert sind daher die drei anderen Wege.

Check 2: Ist der Luftdruck ausreichend?

Der Luftdruck wird von Autofahrern häufig vernachlässigt. Doch bei zu niedrigem oder zu hohem Luftdruck gehen Sie erhebliche Sicherheitsrisiken ein. Die Folgen von falschem Luftdruck können Ihre Fahrsicherheit deutlich verschlechtern: Der Grip sinkt und die Gefahr, ins Schleudern zu geraten, steigt. Zudem führt ein zu niedriger Reifendruck zu einem erhöhten Verschleiß der Reifen und ineffizientem Spritverbrauch.

Bei mindestens jedem vierten Tankvorgang oder einmal pro Monat sollten Sie den Luftdruck Ihrer Reifen überprüfen. Möglich ist dies an fast allen Tankstellen. Wie hoch der Luftdruck sein sollte, hängt von den Reifen ab, auch die Anzahl der Insassen und die Beladung spielen eine Rolle.

Wer ein Fahrzeug mit RDKS-Funktion fährt, hat hier einen Vorteil. RDKS steht für Reifendruckkontrollsystem. Dieses ist seit November 2014 Pflicht bei jedem Neuwagen in der EU, allerdings müssen ältere Fahrzeuge nicht nachgerüstet werden. Das RDKS kontrolliert automatisch den Druck der Reifen und warnt bei Abweichungen.

Ob Sie nun manuell den Reifendruck prüfen oder sich mit Systemunterstützung warnen lassen: Den Reifendruck zu prüfen und wieder auf das korrekte Niveau zu bringen ist einfach. Wir zeigen Ihnen, wie dies gelingt.

Anleitung: Reifendruck kontrollieren

In nur sechs Schritten können Sie ganz einfach den Reifendruck kontrollieren und regeln.

  1. Lesen Sie den optimalen Reifendruck für Ihr Fahrzeug im Tankdeckel oder der B-Säule des Autos nach.
  2. Drehen Sie die Ventilkappen ab und legen Sie diese an einen sicheren Ort.
  3. Schließen Sie den Luftschlauch an das Ventil an.
  4. Lesen Sie am Manometer den Luftdruck ab – durch leichten Druck auf Plus oder Minus regulieren Sie den Luftdruck.
  5. Schließen Sie die Ventile wieder gut mit den Kappen.
  6. Kontrollieren Sie so alle vier Reifen, evtl. ebenso das Ersatzrad.

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