Parkschaden – Tipps für Verursacher und Geschädigte
Ob als Verursacher oder Geschädigter – gerade beim Einparken kann es schnell zu Unfällen kommen, schließlich kommen sich Autos in kaum einer anderen Situation so nah. Oft werden die Größe des Autos oder der Platz, den die Parklücke bietet, falsch eingeschätzt und schon ist es passiert.
Ein Parkschaden ist in den meisten Fällen zwar harmlos, aber trotzdem eine unangenehme Sache. Hier gelten nämlich die gleichen Richtlinien wie auch bei gewöhnlichen Verkehrsunfällen. Dabei gibt es einige Dinge, die Sie im Fall eines Parkunfalls beachten müssen.
Tipps für Geschädigte
Wenn Sie an Ihrem Auto einen Parkschaden feststellen, gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen könnten Sie den Schaden, beispielsweise beim Einparken, selbst verursacht aber nicht bemerkt haben. Zum anderen ist es möglich, dass ein anderer Fahrer nach dem Touchieren Fahrerflucht begangen hat. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie sofort die Polizei benachrichtigen. Diese kann Schäden aufnehmen und protokollieren, um die Schadensregulierung im Nachhinein zu vereinfachen.
Sie sollten außerdem eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Geben Sie trotzdem zu Protokoll, dass es möglich ist, dass Sie den Schaden selbst verursacht haben. Die Anzeige ist vor allem für Ihre Versicherung von Bedeutung, damit Sie als Geschädigter nicht selbst für den Parkschaden mit Fahrerflucht aufkommen müssen. Im besten Fall können Zeugen oder Gutachter anhand der Schäden bestätigen, dass ein anderer Fahrer verantwortlich ist.
Schaden entdeckt? So gehen Sie vor:
- Polizei kontaktieren
- Vor Ort nach Zeugen suchen
- Wenn der Täter sich nicht nach 24 Stunden gemeldet hat, Anzeige gegen Unbekannt erstatten
- Ggf. Gutachten eines Sachverständigen erstellen lassen
- Ggf. Vollkasko-Versicherung informieren
Verursacher eines Parkschadens
Wenn Sie selbst beim Einparken einen Unfall verursachen, ist es wie bei einem gewöhnlichen Unfall notwendig, dass Sie Versicherungs- und Personendaten mit dem Geschädigten austauschen. Sofern der Besitzer des beschädigten Fahrzeugs nicht in der Nähe ist, sind Sie laut Strafgesetzbuch dazu verpflichtet, eine angemessene Zeit auf den Fahrer zu warten, (bei leichten Parkunfall zwischen 15 und 30 Minuten; bei schweren Parkschaden bis zu zwei Stunden.)
Ist der Geschädigte auch bis dahin nicht erschienen, sollten Sie auch hier den Unfall der Polizei melden und den Unfallort nicht verlassen. Es reicht nicht aus, einen Zettel mit Ihren Kontaktdaten am Auto des Geschädigten zu hinterlassen.
Fahrerflucht nach Parkunfall
Wenn Sie als Verursacher nicht am Unfallort warten, gilt dies als Fahrerflucht. Die Fahrerflucht kann nicht nur eine Anzeige, sondern drei Punkte in Flensburg, eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe nach sich ziehen.
Parkschäden müssen in jedem Fall von Gutachtern geprüft werden, auch wenn auf den ersten Blick kein offensichtlicher Schaden zu erkennen ist. So kann auch festgestellt werden, ob der Verursacher vielleicht nicht gemerkt hat, dass er ein anderes Auto streift. In diesem Fall hat die Fahrerflucht keine Strafe zur Folge.
Welche Versicherung kommt für den Schaden auf?
Auch bei einem Parkschaden müssen Sie zwingend Ihre Kfz-Versicherung informieren. Je nach Parkschaden haftet dafür eine bestimmte Versicherung, in der Regel die Versicherung des Unfallverursachers. Die Haftpflichtversicherung kommt für einen Parkschaden am anderen Fahrzeug auf.
Sind beim Parkunfall beide Fahrzeuge in Bewegung, müssen sich die Versicherungen der beiden Fahrer auf eine Kostenverteilung einigen. Das ist letztlich auch davon abhängig, welcher Fahrer die Schuld trägt. Dieser muss in den meisten Fällen die höheren Versicherungsbeiträge leisten.
Wenn bei dem Parkunfall kein Schuldiger festgestellt werden kann, kommt meist die Versicherung des Geschädigten für den Parkschaden auf.
Juristische Erstberatung für ACV Mitglieder
Sie haben Probleme bei der Aufklärung Ihres Parkschadens? Dann empfiehlt es sich, vor Einleitung von juristischen Schritten zunächst einmal eine kostenlose Erstberatung durch einen Anwalt zu nutzen. Diese hilft dabei, das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Verfahrens abzuwägen. So kann in aller Ruhe geprüft werden, ob sich der bürokratische Akt tatsächlich lohnt.
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