Tempolimits in Europa: Das sollten Sie für Ihren Urlaub beachten
Ob auf der Autobahn, außerhalb oder innerhalb geschlossener Ortschaften oder auf Kraftfahrtstraßen, die Tempolimits im europäischen Ausland sind streng und lassen bei Geschwindigkeitsüberschreitung hohe Bußgelder befürchten. Auch Fahrer von Fahrzeugen mit Anhänger, Lastkraftwagen und Wohnmobilen sollten sich vor der Fahrt ins Ausland genau über die Geschwindigkeitsbegrenzungen informieren.
Eine ausführliche Tabelle mit den verschiedenen Tempolimits aller europäischen Länder haben wir hier für Sie erstellt.
Welche Tempolimits gibt es in Europa?
Deutschland ist europaweit das einzige Land, das auf Autobahnen keine generellen Tempolimits vorsieht. In vielen anderen Ländern wurden bereits Maximalgeschwindigkeiten festgelegt, die Sie nicht überschreiten sollten.
Anmerkung: Großbritannien nutzt eine andere Maßeinheit. Hier wird die Geschwindigkeit in Meilen angegeben – für diese Tabelle wurden die Meilen-Begrenzungen jedoch in km/h umgerechnet. Innerorts liegt das Tempolimit in Großbritannien bei 30 m/h, außerorts bei 60 m/h, auf Kraftfahrstraßen und Autobahnen bei 70 m/h.
Auf Beschilderung achten
Wenn Sie über eine Landesgrenze hinwegfahren, befindet sich in der Regel kurz nach dem Grenzübergang Straßenschilder, die einen ersten Einblick über die maximal zulässigen Geschwindigkeiten vor Ort geben. Dennoch sollten Sie auch beim Fahren die Augen offenhalten – durch Beschilderungen sind, wie in Deutschland, auch niedrigere Maximalgeschwindigkeiten zulässig.
Was gilt innerorts?
Innerhalb Europas liegt in den meisten Ländern die zulässige Gesamtgeschwindigkeit innerorts bei 50 km/h. Natürlich gibt es auch hier situative Unterschiede – so kann die Geschwindigkeitsbegrenzung an gefährlichen Stellen oder starken Kurven durchaus niedriger sein.
Die vorgegebenenen Tempolimits innerorts gelten generell für alle Kfz-Klassen, also auch für Motorräder und Lastkraftwagen.
Was gilt außerorts?
Auch auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen innerhalb Europas weitestgehend gleich und liegen meist zwischen 80 km/h und 90 km/h.
Aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen – in einigen Straßenabschnitten sind durchaus auch geringere Geschwindigkeiten möglich. Achten Sie auch hier auf die Beschilderung.
Was gilt auf der Autobahn?
Auf der Autobahn gelten europaweit ebenfalls nahezu identische Geschwindigkeitsbegrenzungen, die in der Regel zwischen 100 km/h und 130 km/h liegen. Die größte Ausnahme macht hier Deutschland, wo es streckenweise keinerlei Tempolimits gibt. Meist gelten hier jedoch für LKW-Fahrer und andere große Fahrzeuggespanne Ausnahmeregelungen.
Sonderfälle beim Tempolimit in Europa – Fahranfänger, Nachtfahrzeiten und mehr
Das europaweite Verkehrsrecht ist komplex. Es gibt viele Länder, die für bestimmte Situationen Sonderregelungen vorsehen.
Kroatien/Istrien:
Kroatien sieht eine Sonderregelung für junge Fahrer vor. Menschen unter 25 Jahren müssen sich hier an ein generelles Tempolimit von 80 km/h auf Landstraßen halten – unabhängig davon, welches Gefährt sie nutzen. Auf Schnellstraßen dürfen junge Fahrer maximal 100 km/h fahren, auf Autobahnen sind maximal 120 km/h vorgeschrieben. Ziel ist, das Unfallrisiko junger und unerfahrener Fahrer so zu reduzieren.
Frankreich:
Auch in Frankreich gelten für Fahranfänger andere Regeln. Als Anfänger gilt man hier, wenn der Führerschein vor weniger als drei Jahren gemacht wurde. Die erlaubte Maximalgeschwindigkeit für Fahranfänger auf Autobahnen bei 110 km/h und auf Schnellstraßen liegt bei 100 km/h. Auch wenn Verkehrszeichen schnellere Geschwindigkeiten erlauben, müssen sich Fahranfänger in Frankreich an diese Begrenzung halten.
Österreich:
Lastkraftwagen mit Anhänger oder Lastkraftwagen mit einem Maximalgewicht von über 7,5 Tonnen dürfen an Samstagen ab 15 bis sonntags 22 Uhr sowie an gesetzlichen Feiertagen von 0 bis 22 Uhr nicht fahren. Normale Kraftfahrzeuge mit Anhänger dürfen auf Schnellstraßen, Autostraßen und Autobahnen maximal 80 km/h fahren. Eine Ausnahme stellen leichte Anhänger dar, mit denen 100 km/h zulässig sind.
Skandinavien/Schweden:
Alle skandinavischen Länder sehen Sonderregelungen im Hinblick auf die Wetterverhältnisse vor. Da in den nördlichen Ländern ein schneller Wetterwechsel zu befürchten ist und zahlreiche Wildtiere – darunter neben Rehen auch große Elche – den Straßenverkehr beeinflussen, drohen bei einem Verstoß gegen die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen sehr hohe Bußgelder. Ferner gilt auf zweispurigen Schnellstraßen eine maximale Geschwindigkeit von 90 km/h, bei Personenkraftwagen mit Anhänger sind sogar nur 80 km/h zulässig. Gespanne mit einem ungebremsten Anhänger, der mehr als 300 kg wiegt, dürfen generell maximal 60 km/h fahren.
Polen:
In Polen hängt die maximal zulässige Geschwindigkeit von der Tageszeit ab. Während tagsüber innerorts 50 km/h vorgeschrieben sind, gilt nachts eine Maximalgeschwindigkeit von 60 km/h.
Südtirol/Italien/Österreich:
Die bekannten Transit-Autobahnen (z.B. Brenner-Autobahn) stellen hier einen Sonderfall dar. Während im Rest des Landes eine Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen gilt, darf auf der Brenner-Autobahn lediglich 110 km/h gefahren werden. Ferner sind die verhängten Bußgelder in Italien nachts dreimal so hoch wie tagsüber – es lohnt sich also, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten.
Spanien:
Spanien sieht Sonderregelungen für alle Straßen vor, die mehr als eine Fahrspur in jede Richtung besitzen. Hier gilt ein generelles Tempolimit von 100 km/h, auf Autobahnen 120 km/h. Innerhalb geschlossener Ortschaften sind maximal 30 km/h zulässig, wenn es sich um einspurige Fahrbahnen handelt. Auf Straßen innerorts, die über mindestens zwei Fahrspuren in jeder Fahrtrichtung verfügen, sind 50 km/h zulässig.
Tschechien:
In Tschechien hängt die maximale Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen auf Straßen vor allem vom Gewicht der Fahrzeuge ab. Fahrzeuge über 3,5 t dürfen auf tschechischen Landstraßen, Schnellstraßen und Autobahnen maximal 80 km/h fahren. Das gilt auch für Wohnmobile und Transporter, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen.
Wie schnell darf man mit Anhänger fahren?
Für Kraftfahrzeuge mit Anhängern gelten Sonderregelungen – hier fällt die zulässige Maximalgeschwindigkeit in der Regel sehr viel geringer aus:
Land | Innerorts | Außerorts | Kraftfahrstraßen | Autobahn |
Fahren bei schlechtem Wetter
In Frankreich und Luxemburg weichen die maximalen Geschwindigkeiten für Anhänger bei schlechten Wetterverhältnissen von den genannten Werten ab. Hier gilt es, deutlich langsamer zu fahren – vor allem bei einer starken Einschränkung der Sichtverhältnisse.
Was für Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten für Lastkraftwagen?
Für Fahrzeuge über 3,5 t zGG (zulässiges Gesamtgewicht) gelten europaweit ebenfalls sehr viel strengere Regeln als bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen. Manche Länder unterscheiden nicht nur zwischen Fahrzeugen über und unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, sondern auch nach Art des Gespanns. Für Lastkraftwagen gelten in Europa folgende Tempolimits:
Land | Außerorts | Kraftfahrstraßen | Autobahn |
Wie schnell dürfen Wohnmobile in Europa fahren?
Wie schnell Sie mit einem Wohnmobil durch Europa fahren dürfen, hängt maßgeblich davon ab, wie viel das Fahrzeug wiegt. Liegt das Gewicht des Wohnmobilsunter 3,5 Tonnen, so gelten hier grundsätzlich dieselben Regeln wie für Kraftfahrzeuge. Für Wohnmobile über 3,5 Tonnen gelten dagegen die maximalen Geschwindigkeiten für Lastkraftwagen und andere Gespanne.
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