Elektromobilität im Nahverkehr: saubere Sache
Millionen Menschen fahren täglich in Deutschland mit dem Linienbus, der seit fast 90 Jahren in der Regel von einem Dieselmotor angetrieben wird. Doch das dürfte sich künftig drastisch ändern: Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, kommen immer häufiger alternative Antriebe im Nahverkehr zum Einsatz.
Hybrid und Elektro-Busse rollen bereits jetzt im Probebetrieb durch Berlin, Dresden, Hamburg und München – und beim europäischen Marktführer Daimler geht man davon aus, dass im Verlauf der nächsten 15 Jahre der Marktanteil elektrobetriebener Nahverkehrsbusse auf 70 Prozent steigen wird.
Kleine Batterien, aber hohe Ladeleistung
In Münster hat der Einsatz von Elektromobilität und damit die Zukunft schon begonnen. Die westfälische Radfahrer-Metropole wird ab August mit fünf vollelektrisch angetriebenen Bussen des niederländischen Herstellers VDL eine komplette Linie abwickeln.
Das mit Fördergeldern des Bundesforschungsministeriums und der EU unter Leitung des Instituts für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen entwickelte Projekt „E-Bus Münster“ löst die elementare Problematik des E-Antriebs auf intelligente Weise: Da die Fahrstrecke zwischen den Endhaltestellen nur 12 Kilometer beträgt und an den Wendepunkten Schnellladevorrichtungen installiert sind, kommen die Busse im Nahverkehr mit einer vergleichsweise niedrigen Batteriekapazität von 85 kW/h problemlos hin und her.
Innerhalb von vier bis sechs Minuten werden die Akkus dank einer extrem hohen Ladeleistung von bis zu 500 kW wieder voll aufgeladen und verfügen dann über genug „Saft“, um im Notfall auch Umleitungen bewältigen oder bis zu zwei Ladezyklen auslassen zu können.
Klimaanlage? Auch im E-Bus kein Problem
Beim Fahrgastkomfort sind ebenfalls keine Abstriche zu machen: Wie bei einem Dieselbus liegt die Fahrgastkapazität bei 80 Personen, Klimaanlage und niedriger Einstieg gestalten die Nutzung höchst angenehm.
Von einem weiteren Vorteil schwärmt Eckhard Schläfke, Betriebsleiter bei den Stadtwerken Münster: „Die Busse fahren fast geräuschlos und beschleunigen sehr sanft.“ Auch der Tatsache, dass Elektromobilität nur dann die Umwelt schont, wenn der Strom im Akku ökologisch erzeugt wurde, trägt das Münsteraner Projekt Rechnung: Auf dem Betriebshof der Stadtwerke stammt der Strom für die Busse vorrangig aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Bushallen, der in einer eigens installierten Batterie gespeichert wird – und an den Endhaltestellen werden die Busse ausschließlich mit zertifiziertem Ökostrom aufgeladen.
Die Mobilität der Zukunft
Bereits jetzt legen wir die Grundsteine für die Mobilität von Morgen. Doch welche neuen Fortbewegungsmöglichkeiten gibt es und wie kann man diese sowohl in der Stadt als auch auf dem Land integrieren?
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