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Elektroauto laden: Wie kompliziert ist es wirklich?

Wenn über die Alltagstauglichkeit von Elektroautos diskutiert wird, steht ein Thema besonders im Mittelpunkt: die Ladeinfrastruktur. Doch ist das Laden eines E-Autos immer noch kompliziert? Gibt es inzwischen genug Ladepunkte, auch für Langstrecken und im Ausland? Wir haben die Antworten und geben praktische Tipps, wie das Laden im Alltag möglichst einfach gelingt.

Wie gut ist die Ladeinfrastruktur in Deutschland wirklich?

Deutschland hat mehr als 120.000 öffentliche Ladepunkte, verteilt über das gesamte Bundesgebiet. Etwa 25.000 davon sind Schnellladepunkte, bei denen das Laden in unter 30 Minuten erledigt ist. Die Anzahl der begehrten Schnellladesäulen ist aktuell besonders stark gewachsen. An den normalen Ladestationen mit einer Ladeleistung von max. 22kW dauert es hingegen mehrere Stunden, bis der Akku geladen ist. Diese sind vor allem dann eine sinnvolle Lademöglichkeit, wenn das Auto über Nacht oder während des Arbeitstages zum Laden abgestellt werden kann.

Besonders gut ausgebaut ist die Infrastruktur in Städten wie Berlin und München sowie in Regionen wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Doch auch in ländlichen Gebieten nimmt die Zahl der Lademöglichkeiten stetig zu. Der Ausbau wird von privaten Unternehmen und der öffentlichen Hand aktiv vorangetrieben. So ist es heute möglich, sowohl kurze als auch längere Strecken in Deutschland problemlos mit einem Elektroauto zurückzulegen.

Welche Anbieter gibt es und wie finde ich freie Ladepunkte?

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Betreibern, die öffentlich zugängliche Ladesäulen anbieten. Zu den größten Anbietern gehören Energieversorger wie EnBW, E.ON oder LichtBlick. Auch Autohersteller wie Tesla bieten eigene Ladestationen an. Darüber hinaus stellen viele Einzelhandelsketten, Parkhäuser oder Einkaufszentren Ladestationen zur Verfügung. Kommunale Anbieter, also Städte und Gemeinden, betreiben ebenfalls eigene Ladesäulen.

Um freie Ladepunkte zu finden, können Apps und Online-Karten genutzt werden. Neben allgemeinen Apps wie „Chargemap“ oder „PlugShare“ bieten auch die Anbieter eigene Apps an. Gute Apps zeigen nicht nur die Standorte ihrer Ladestationen, sondern bieten auch zusätzliche Funktionen, wie die Navigation zur nächsten freien Ladestation, die Anzeige von Ladepreisen und den aktuellen Belegungsstatus.

Während die allgemeinen Apps eine breite Übersicht bieten, können die spezifischen Anbieter-Apps detailliertere Informationen für die jeweiligen Ladestationen bieten. Wer viel unterwegs ist, für den kann es sich lohnen, gleich mehrere Apps zu installieren. So sind Sie flexibel und können die besten Ladeoptionen für Ihre jeweilige Situation nutzen.

ACV VorteilACV Vorteil

Laden zu fixen Preisen

Der ACV bietet seinen Mitgliedern die LichtBlick Ladekarte. So können ACV Mitglieder über 440.000 öffentliche Ladepunkten in ganz Europa zu einheitlichen Preisen nutzen. Mit der ACV App können Mitglieder zudem freie Ladesäulen in der Nähe entdecken.

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Wie einfach funktioniert das Laden an öffentlichen Ladesäulen?

Das Laden an öffentlichen Ladesäulen kann auf verschiedene Arten aktiviert werden:

  • Ladekarte: Die gebräuchlichste Methode ist die Ladekarte im Scheckkartenformat. Sie kommuniziert mit der Ladesäule über RFID-Nahfunk. So kann der Nutzer authentifiziert und die Stromabgabe freischaltet werden. Diese Karte können Sie bei verschieden E-Mobilitätsanbietern erhalten, etwa der Stromanbieter, der Automobilhersteller oder ein Ladenetzwerk. ACV Mitglieder können beispielsweise eine Ladekarte des Partners LichtBlick erhalten.
  • App: Viele Anbieter bieten zusätzlich eine Smartphone-App an, die Funktionen wie eine Übersicht naher Säulen, oft mit Belegungsstatus und Ladeleistung, sowie eine Navigationsfunktion enthält. Die App zeigt auch die aktuellen kWh-Preise an. Das Freischalten kann aber etwas länger dauern als mit einer Ladekarte.
  • Automatische Erkennung (Plug & Charge): Eine neu entwickelte Technologie, bei der das Auto beim Einstecken des Kabels automatisch erkannt wird. Der Ladevorgang startet dann bequem ohne weitere Authentifizierung. Plug & Charge könnte in Zukunft bei immer mehr Neuwagen und Ladesäulen zum Einsatz kommen.
  • Kreditkarte: Ab Mitte 2024 müssen neue Ladesäulen ein Lesegerät für Debit- und Kreditkarten haben. Diese Methode ist aktuell noch selten und meist die teuerste Option. Experten rechnen damit, dass künftig auch Online-Zahlungsdienste wie PayPal, Google Pay oder Apple Pay bei Ladesäulen zum gängigen Zahlungsmittel werden könnten.

Wie lade ich mein E-Auto im Alltag am besten?

Es muss nicht immer die Elektrotankstelle sein. Wer das E-Auto im Alltag nutzt, der hat zahlreiche Möglichkeiten, das Fahrzeug bequem und quasi nebenbei zu laden.

Zu Hause: Installieren Sie eine Wallbox, um Ihr Auto bequem über Nacht zu laden. Viele Anbieter, Kommunen und Bundesländer bieten Förderprogramme für die Installation von Wallboxen an.

Beim Arbeitgeber: Immer mehr Unternehmen bieten inzwischen Ladestationen auf ihren Parkplätzen an. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um während der Arbeitszeit zu laden.

Beim Einkaufen: Nutzen Sie die Lademöglichkeiten bei Supermärkten, Einkaufszentren und Parkhäusern. So können Sie Ihr Auto laden, während Sie Ihre Erledigungen machen.

Am Bahnhof: Während Sie in den Zug oder Bus steigen, um zur Arbeit zu kommen, lädt der Akku in Ihrer Abwesenheit auf.

Was muss ich über das Laden auf Langstrecken und im Ausland wissen?

Für Langstreckenfahrten bietet Deutschland entlang der Autobahnen ein gut ausgebautes Netz von Schnellladestationen. Wer den Ladezustand im Blick behält und etwas Zeit fürs Laden einkalkuliert, sollte hierzulande problemlos auch lange Strecken mit dem Elektroauto bequem zurücklegen können.

Im europäischen Ausland ist die Ladeinfrastruktur hingegen sehr unterschiedlich weit entwickelt. Während Länder wie die Niederlande, Frankreich und Deutschland gut ausgestattet sind, gibt es in anderen Regionen wie Kroatien oder Süditalien noch große Lücken. Eine gute Vorbereitung bei Langstreckenfahrten und Reisen ins Ausland ist daher entscheidend:

  • Route planen: Suchen Sie im Voraus passende Ladestationen entlang Ihrer Route, idealerweise Schnelllader.
  • Fahrstil anpassen: Eine gemäßigte Fahrweise bei etwa 90-100 km/h und das Nutzen des Eco-Modus erhöhen die Reichweite.
  • Lademöglichkeiten am Zielort: Stellen Sie sicher, dass am Zielort eine gute Ladeinfrastruktur vorhanden ist, beispielsweise direkt am Hotel oder an der Ferienwohnung.
  • Lade-Apps nutzen: Gute Apps zeigen nicht nur verfügbare Stationen an, sondern auch aktuelle Preise und den Belegungsstatus.
  • Reichweite realistisch einschätzen: Berücksichtigen Sie bei längeren Strecken Zuladung, Wetterbedingungen und Topografie. Denn hohe Temperaturen oder ein voll beladenes Auto können die Reichweite einschränken.

Fazit: Ist das Laden von E-Autos alltagstauglich?

Insgesamt ist die Ladeinfrastruktur hierzulande gut, Tendenz steigend. Mit über 120.000 öffentlichen Ladepunkten lässt sich der Alltag mit dem Elektroauto in den meisten Regionen bereits flexibel gestalten. Sich über Fördermittel eine eigene Wallbox zu Hause zu installieren, bleibt eine gute Möglichkeit, auch in ländlichen Regionen bequem und zuverlässig zu laden. Reisen ins Ausland und längere Strecken erfordern jedoch immer noch ein wenig Planung und etwas mehr Zeit.

Doch der technologische Fortschritt steht im Bereich E-Mobilität nicht still. Neue Entwicklungen wie die Vereinfachung der Bezahlsysteme und der rasche Ausbau der Schnellladesäulen bieten eine gute Perspektive, dass es künftig noch einfacher wird, elektrisch unterwegs zu sein.


 

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