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Müll aus dem Auto werfen – das bleibt nicht folgenlos!

Müll im Auto ist lästig. Wer jedoch einfach das Fenster öffnet und seinen Müll aus dem Auto wirft, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Denn damit verstößt man nicht nur gegen Umweltschutzvorschriften, sondern verursacht auch hohe Ausgaben für die Entsorgung. Immerhin entstehen dem Bund hier Kosten in Millionenhöhe. 

In der Stadt, aber auch entlang der Autobahnen bietet sich oft ein trauriges Bild: Wild weggeworfener Müll aus Autos säumt rechts und links den Straßenrand. Von Zigarettenschachteln über Taschentücher oder Coffee-to- go-Becher bis hin zu ganzen Müllsäcken. Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist die Menge an widerrechtlichem Müll steigend und verursacht bundesweit Kosten in Höhe von achtzehn Millionen Euro.

Zusätzlich zu den Kosten sind aber auch andere Aspekte zu bedenken. Wer Müll aus dem Auto wirft, gefährdet Umwelt und Natur in besonderem Maße. Das ist nicht nur schlecht für die Flora, sondern auch für die Tierwelt, die insbesondere durch Plastikmüll nachhaltig gefährdet wird. 

Müll aus dem Auto werfen: Eine Gefahr für die Umwelt

Einfach den Müll aus dem Auto zu werfen – das ist für viele Autofahrer und Fahrzeuginsassen leider ein Kavaliersdelikt. Dabei verzeiht gerade die Natur derartige Entsorgungssünden nur schwer, denn je nach Müllart dauert es viele Jahre oder sogar Jahrzehnte, bis ein einzelner Gegenstand zerfallen ist:

  • Kaugummi: 5 Jahre
  • Zigarettenkippe: 7 Jahre
  • Taschentuch: bis zu 5 Jahre
  • Bananenschale: bis zu 3 Jahre
  • Blechdose: 500 Jahre
  • Plastik-/PET-Flasche: bis zu 1000 Jahre
  • Glas: bis zu 4000 Jahre

Klar ist: Abfall ist äußerst überlebensfähig – wer achtlos seinen Müll aus dem Auto wirft, entsorgt ihn also keinesfalls schnell.

Apfel aus dem Auto werfen – sind Lebensmittel biologisch abbaubar?

Auffallend häufig wird Lebensmittelmüll achtlos aus dem Auto geworfen. Gerade dann, wenn es auf Reisen geht, werden Apfelreste und Bananenschalen schnell lästig und ohne nachzudenken durch das Fenster entsorgt. Die Tatsache, dass es sich um Obstreste handelt, sollten Autofahrer aber nicht als Freifahrtschein sehen, diesen Müll aus dem Auto zu werfen.

Problematisch ist dabei, dass Obstreste zwar verrotten, zum Teil aber sehr lange dafür brauchen. Als tropisches Obst benötigen Bananenschalen zum Beispiel bis zu drei Jahre, bis sie sich komplett zersetzt haben. Gerade bei exotischen Obst- und Gemüsesorten ist die Verrottung in unseren Breitengeraden verzögert, denn der biologische Abbau von organischem Material ist vor allem von den klimatischen Bedingungen abhängig. 

Trotz der Tatsache, dass Lebensmittelabfälle verrotten, ist es für die Natur alles andere als gut, wenn Autofahrer diesen Müll aus dem Auto werfen. Oft sind Obstschalen und Früchte mit Pestiziden & Co. behandelt und belasten daher die Umwelt in besonderem Maße. Rechtlich wird das daher als Ordnungswidrigkeit geahndet.

Welche Strafe droht bei der wilden Entsorgung von Müll?

Generell gilt: Illegal Müll aus dem Auto zu werfen, ist in der Regel eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße geahndet wird. Das kann teuer werden, denn: Die Höhe der Geldbuße kann nach § 69 Abs. 2 KrWG theoretisch bei bis zu 100.000 Euro liegen. Bei Privatpersonen fällt die Strafe in der Regel meist deutlich geringer aus und befindet sich eher im dreistelligen Bereich.

Anders sieht es dann aus, wenn die entsorgten Gegenstände Schadstoffe enthalten. Dies ist beispielsweise bei Altöl der Fall. In diesem Fall drohen höhere Bußgelder, erst recht, wenn es sich bei den Entsorgern um Unternehmen handelt, die Entsorgungskosten einsparen wollen.

Denn tatsächlich zählen Autoreifen, Altbatterien, aber auch Sperrmüll und Bauschutt leider ebenfalls zu den Müllarten, die jedes Jahr illegal und öffentlich an Straßen und Rastplätzen abgelegt werden. Besondere Brisanz ist dann gegeben, wenn giftiger Müll darunter ist, der nicht ordnungsgemäß entsorgt, sondern auf freier Strecke liegengelassen wird. Das kann unter Umständen sogar als Straftat  gewertet werden.  Die Entsorgung solcher Abfälle ist mit deutlich höherem Aufwand verbunden, aber sowohl aus hygienischen als auch aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes dringend notwendig.

Inhaltsstoffe wie Schwermetalle, Quecksilber, Cadmium und Blei sind giftig und stellen eine Gesundheitsgefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen dar. Zu den typischen Schäden im menschlichen Organismus gehören beispielsweise:

  • Beeinträchtigungen des Nerven- und Immunsystems
  • Häufung von Krebserkrankungen
  • Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit

Illegal weggeworfenen Müll entdeckt? Das können Sie tun!

Stoßen Sie auf illegalen, also wilden Müll, können Sie diesen über www.muell-weg.de bei der zuständigen Behörde melden. Die App steht im Web, aber auch auf allen mobilen Endgeräten (iOS und Android) zur Verfügung.

Grundsätzlich sollten Sie als Autofahrer vor allem darauf achten, die Entstehung von Müll zu vermeiden. Fallen also während der Autofahrt Bananenschalen, Coffee-to-go-Becher oder anderer Müll an, so sollten Sie dies sammeln und nach dem Ende der Fahrt entsorgen.  Keinesfalls sollten Sie den Müll aus dem Auto werfen. Alternativ besteht auch an Rast- und Parkplätzen in der Regel die Möglichkeit, den eigenen Müll umweltgerecht wegzuwerfen – und so für den Erhalt einer sauberen Infrastruktur und Natur zu sorgen. 

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Rechtliche Erstberatung für ACV Mitglieder

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Bei wildem Müll droht Ärger mit den Behörden. Wir empfehlen in solchen Fällen eine kostenlose Erstberatung durch einen Anwalt. Diese hilft auch dabei, das Kosten-Nutzen-Verhältnis von juristischen Schritten abzuwägen. ACV Mitglieder erhalten über unseren Partner KLUGO eine kostenlose rechtliche Erstberatung durch einen kompetenten Partner-Anwalt oder Rechtsexperten. Hier geht’s zur Rechtsberatung für ACV Mitglieder.

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