Reifenpanne - So kommen Sie trotzdem ans Ziel
Statistiken zeigen, dass der durchschnittliche Autofahrer alle 10 Jahre mit einer Reifenpanne rechnen muss. Besonders bei voller Fahrt auf der Autobahn kann eine Panne zur echten Gefahrenquelle werden. In den meisten Fällen haben Sie keine andere Wahl, als den Reifen zu wechseln.
Wie Sie eine nahende Reifenpanne erkennen und wie Sie in der akuten Situation reagieren sollten, können Sie hier nachlesen.
Gründe für eine Reifenpanne
Die häufigste Ursache ist schlichtweg Materialabnutzung. Mit den Jahren verlieren Reifen zunehmend an Qualität und durch Material-Porosität können verheerende Schäden entstehen. Ein ungewöhnliches Ziehen auf eine Seite oder veränderte Fahrgeräusche können unter anderem auf eine nahende Panne hinweisen. Wir empfehlen einen Reifenwechsel alle fünf bis sechs Jahre und das Aufsuchen der Werkstatt bei Schadensverdacht.
Auch ein undichtes Ventil oder das Auffahren auf einen Bordstein kann zu einer Reifenpanne führen. Ein weiterer Grund für einen platten Reifen ist das Fahren über einen spitzen Gegenstand.
Richtiges Verhalten bei einer Reifenpanne
Sie haben während der Fahrt eine Reifenpanne? Dann ist das oberste Gebot: Ruhe bewahren! Versuchen Sie nicht abrupt zu bremsen, sondern lassen Sie Ihren Wagen langsam auf dem Seitenstreifen ausrollen.
Alle Mitfahrer sollten auf der fahrbahnabgewandten Seite aussteigen und im besten Fall eine Warnweste tragen. Sichern Sie Ihr Auto in angemessenen Abstand durch ein Warndreieck.
Manchmal ist es aus Sicherheitsgründen sinnvoll, statt selbst einen Reifenwechsel vorzunehmen, die Pannenhilfe des ACV zu rufen. Gerade auf Autobahnen ist das Risiko von Folgeunfällen sehr erhöht und jede unnötige Gefährdung sollte vermieden werden.
Wichtiges zum Reifenwechsel
Falls Sie sich dennoch dazu entscheiden den Reifenwechsel selbst vorzunehmen, gibt es einige Dinge auf die Sie unbedingt achten müssen. Dazu haben wir Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum richtigen Vorgehen beim Wechseln des kaputten Reifens mit einem Autoreifen-Pannenset zusammengestellt.
Beachten Sie in jedem Fall den Unterschied zwischen Ersatzreifen, der einen beschädigten Reifen vollständig ersetzten kann, und Notlaufreifen, der lediglich die Weiterfahrt für eine kurze Strecke ermöglichen soll. Mit einem Notrad fahren Sie bitte nur weiter bis zur nächsten Werkstatt und überschreiten nicht die Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h.
Werfen Sie vor dem Radwechsel einen Blick in die Bedienungsanleitung des Autos, um alle Besonderheiten Ihres Modells in den Vorgang einzubeziehen.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Reifenwechsel
- Handbremse anziehen & ersten Gang einlegen, bzw. bei einem Automatikwagen auf die Parkstellung umstellen.
- Mit Hilfe der spitzen Seite des Radmutterschlüssels entfernen Sie die Radkappe.
- Lösen Sie die Radmutter vorerst nur mit einer halben Umdrehung.
- Heben Sie das Fahrzeug mit dem Wagenheber soweit an, dass ein Reifenwechsel möglich ist. Schenken Sie unbedingt den Sicherheitshinweisen auf dem Wagenheber Beachtung.
- Schrauben Sie nun die Radmutter vollständig ab, nehmen Sie den kaputten Reifen ab und legen Sie ihn unter Ihr Auto.
- Setzen Sie das Reserverad an und ziehen Sie alle Radmuttern handfest an.
- Verstauen Sie den kaputten Reifen im Kofferraum.
- Lassen Sie den Wagen wieder auf die Straße herunter.
- Ziehen Sie alle Radmuttern sorgfältig über Kreuz fest.
- Verstauen Sie abschließend alle Utensilien in Ihrem Wagen.
- Überprüfen Sie an der nächstmöglichen Stelle den Reifendruck des Reserverads und lassen Sie die Radmuttern nochmal ordentlich nachziehen.
Alternativen zum Reifenwechsel
Sollten Sie es nicht mit einem geplatzten, sondern lediglich mit einem platten Reifen zu tun haben, kann temporär auch ein Reparatur-Set übergangsweise Abhilfe schaffen. Mit Hilfe des Reifenfüllkompressors können so kleine Löcher von innen geschlossen werden. Jedoch dürfen Reifen, die so repariert wurden, nur mit geringer Geschwindigkeit zur nächstmöglichen Werkstatt gefahren werden, um dort sofort gegen einen neuen Reifen ausgetauscht zu werden.
Eine weitere Alternative zum Reifenwechsel bieten sogenannte Run-Flat-Reifen, die eine Reifenpanne nahezu ausschließen. Hierbei zeigt Ihnen lediglich das Druckkontrollsystem Ihres Autos einen Druckverlust an und Sie können ohne Probleme zur nächsten Werkstatt fahren. Allerdings sind diese Räder nicht nur teurer, sondern auch schwerer als herkömmliche Reifen.
Kein Werkzeug dabei? Der ACV hilft
Sie haben das passende Werkzeug nicht dabei? Kein Problem! Als ACV Mitglied haben Sie europaweit Anspruch auf unsere Pannenhilfe. Unsere Pannenhelfer sorgen für die Fahrbereitschaft Ihres Fahrzeugs und organisieren, wenn notwendig das Abschleppen zur nächsten Werkstatt.
Weitere Informationen zu unserer Pannenhilfe finden Sie hier.
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