Das Fahrrad kann einen entscheidenden Beitrag leisten zur Dekarbonisierung im Straßenverkehr. Das Potenzial ist enorm. Immer noch setzen rund 40 Prozent der Deutschen auf dem Weg zur Arbeit selbst bei Entfernungen unter fünf Kilometer auf das Auto (Quelle: Destatis). Einer der Hauptgründe: Das schlechte Sicherheitsgefühl auf dem Fahrrad.
In diesem Sicherheitsmangel steckt eine Chance. Fühlten sich die Menschen im Sattel sicherer, würden sie auch eher dieses umweltfreundliche Verkehrsmittel wählen und das Auto stehenlassen. So lange dagegen Radwege zugeparkt werden, Autofahrer durch achtloses Türöffnen schwere Unfälle verursachen („Dooring“), Kreuzungen mit schlechten Sichtachsen Abbiegeunfälle begünstigen, so lange wird sich der Modal Split nicht signifikant zugunsten des Fahrrads verbessern. Der verkehrspolitische Sprecher des ACV, Gerrit Reichel, appelliert deshalb zum Tag der Verkehrssicherheit am 17. Juni 2023 an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung: „Liebe Ratsherren und -frauen, liebe Stadtplaner, baut konsequent fürs Rad, vermeidet Provisorien und Stückwerk. Radfahrende brauchen geschützte, breite und gut gepflegte Radwege.“ An die Adresse aller Autofahrenden gerichtet, fügt Reichel hinzu: „Wer im Auto Rücksicht nimmt auf schwächere Verkehrsteilnehmer, speziell auf Radfahrende, trägt nicht nur zur Verkehrssicherheit bei, sondern leistet indirekt auch einen wichtigen Beitrag für nachhaltige Mobilität.“