ACV Automobil-Club Verkehr wird 50!

Mit rund 300 000 Mitgliedern ist der ACV heute Deutschlands drittgrößter Automobil-Club. Organisiert ist er bundesweit in über 90 Ortsclubs. Die Zentrale hat ihren Sitz in Köln.

1962 als „Automobilclub der Verkehrsbediensteten Deutschlands“ gegründet, stellt der Club heute allen Autofahrern seine Leistungen zur Verfügung. Gegen alle Mitbewerber hat sich der ACV in 50 Jahren mit einem praxisorientierten Angebot, attraktiven Preisen und großer Mitgliedernähe intelligent behaupten können.

Neben einem Schutzbrief für den Fall einer Panne oder eines Unfalls im In– und Ausland bietet der ACV seinen Mitgliedern zahlreiche Extras ohne Aufpreis. Dazu zählen zum Beispiel finanzielle Clubhilfen bei Park– oder Marderschäden, welche von den Versicherungen nicht gedeckt sind. Kooperationspartner bieten den Mitgliedern von der Versicherung über Reisen und Autozubehör bis zu Mietwagen preisgünstige Angebote.

Der ACV versteht sich als Dienstleister für die Mobilität der ganzen Familie. So gibt es auch spezielle Mitgliedschaften zu günstigen Beiträgen für Ehe– und Lebenspartner, für Singles, junge Leute sowie – beitragsfrei – den Junior-Club für Kinder der Mitglieder.

Schon in dem 1986 beschlossenen „Verkehrspolitischen Konzept“ sprach sich der ACV deutlich für ein „vernünftiges Miteinander von Individualverkehr und öffentlichem Verkehr“ aus. Neben dem wichtigen Thema Sicherheit wurde auch der Umweltschutz hervorgehoben: „Wir fordern unsere Mitglieder zu vernünftigem Fahren, zum Kraftstoffsparen, zum Kauf von abgasarmen Kraftfahrzeugen und zur Reinhaltung der Luft auf“, heißt es u. a. in den Leitlinien. Darüber hinaus betont der ACV auch heute noch: „Wir unterstützen alle Bestrebungen nach sinnvoller Geschwindigkeitsregelung, zum Beispiel durch besondere Regelungen für bestimmte Kraftfahrzeugarten, durch Einführung von verkehrsgerechten Richtgeschwindigkeiten und die Anlegung von verkehrsberuhigten Zonen in Wohngebieten.“ In verschiedenen Gremien, wie dem Deutschen Verkehrs-Sicherheitsrat (DVR) oder der „Allianz pro Schiene“, vertritt der ACV die Interessen seiner Mitglieder. Auf europäischer Ebene ist der Automobil-Club im Verbund Europäischer Automobilclubs (EAC) mit einem Büro in Brüssel vertreten.

Im Jubiläumsjahr richtet der ACV den Blick nach vorn: Organisatorisch stellt sich der Club neu auf und aktualisiert auch sein äußeres Erscheinungsbild. Ein neues, zeitgemäßes Logo, das auf der Jubiläumsfeier in Offenbach erstmals gezeigt wird, ist Teil dieses Aufbruchs in die nächsten Jahrzehnte.

Die Geschichte: In 50 Jahren auf Platz 3

Das Fernsehen lockt die Deutschen mit der Krimiserie „Das Halstuch“ fast geschlossen vor den Bildschirm, im Norden kämpfen die Menschen gegen die schwerste Sturmflut seit 100 Jahren, die populäre Musikszene registriert die Gründung der Band „Rolling Stones“, in London nehmen die Beatles ihre erste Platte auf. 1962, ein Jahr des Aufbruchs. Immer mehr Leute steigen bei der individuellen Mobilität auf das Auto um. Vor 50 Jahren waren der VW Käfer, der gerade neu in Bochum produzierte Opel Kadett, aber auch der Mercedes 300 SE – ein Serien-Pkw mit bis zu 200 km/h Spitze – gefragte Autos.

Kein Wunder, dass sich auch die Beschäftigten der Bahn immer mehr fürs Auto interessieren. Und da diese auch Kunden der DEVK, der „Deutschen Eisenbahn-Versicherungskasse“ waren, lag es für die Versicherungsstrategen nahe, den Autofahrern der Bahn auch eine Kfz-Versicherung anzubieten.

Mehr noch: Mit der Gründung eines Automobil-Clubs sollte den Autofahrern auch bei Panne oder Unfall geholfen werden. Das war die Gründungsidee des ACV, des „Automobil-Club der Verkehrsbediensteten Deutschlands“ – am 23. November 1962, vor nunmehr 50 Jahren.

Zweck des Clubs war es, so die seinerzeit etwas sperrige Formulierung in der Satzung, „seine Mitglieder mit Rat und Tat in allen Angelegenheiten zu unterstützen, die mit dem Erwerb und Betrieb vom Kraftfahrzeugen zusammenhängen“. Mitglieder konnten nicht nur Eisenbahner, sondern auch Beschäftigte des Verwaltungsbereichs von Verkehrsunternehmen der öffentlichen Hand werden. Organisatorisch war der ACV der Struktur der DEVK mit seinen 16 Bezirksvereinen angegliedert. Für die Pannenhilfe nutzte der ACV zunächst die Dienste eines anderen Automobil-Clubs.

Die Konkurrenz unter den Mobilitätsdienstleistern war groß, dennoch konnte sich der neue Player im Markt der Automobil-Clubs behaupten. Von Anfang an galt die Devise: „Beste Leistungen zu günstigen Kosten“. So bot der ACV in seinen ersten Jahren für einen Jahresbeitrag von 18 D-Mark Abschlepphilfe bei Pannen, half bei der Beschaffung von Benzingutscheinen, Campingausweisen, Grenzpapieren und Straßenkarten. Auf Wunsch lieferte der Club auch eine komplette Tourenberatung. Für weitere 6 D-Mark wurde auch Pannenhilfe im Ausland geleistet.

1968 zählte der ACV bereits 32 000 Mitglieder, die in 110 Ortsclubs auch einen regionalen Treffpunkt für den Austausch von Erfahrungen und zur Geselligkeit fanden. Um weiteres Wachstum zu fördern, öffnete sich der Club im gleichen Jahr für alle Autofahrer, strich das Wort „Verkehrsbedienstete“ aus seinem Namen und nennt sich nun seit 1970 ACV – Automobil-Club Verkehr.

Auch organisatorisch wurde der ACV schlanker. Aus 16 Bezirksvereinen wurden sechs Landesgruppen, die Zahl der Ortsclubs wurde auf 80 reduziert. In das Leistungspaket wurde eine Unfallversicherung der DEVK aufgenommen. Die strategische Verbindung zwischen Auto-Club und Versicherung wurde damit weiter ausgebaut – eine Entwicklung, die sich bis heute zum Vorteil beider Seiten fortsetzt.

Der Markt der Schutzbriefversicherungen für Autofahrer wurde durch Angebote der Versicherungswirtschaft immer vielfältiger. Der ACV musste auf diese Entwicklung reagieren, zumal auch der Mitgliederbestand schrumpfte. Das führte schließlich 1985 zu einem Neuanfang: Der ACV trat eigenständiger auf, organisierte in eigener Regie die Pannenhilfe im In– und Ausland, verbesserte das Leistungspaket und gab 1985 mit „ACV profil“ erstmals ein eigenes Mitgliedermagazin heraus.

Der „neue ACV“ wurde mit einzigartigen Leistungsverbesserungen wieder attraktiver, die Werbung neuer Mitglieder zeigte schnell Erfolge. 1992 übersprang die Zahl der Mitglieder erstmals die 100 000-Marke.

Neue Formen der Mitgliedschaften für Partner, Junge Leute und später auch für Singles wurden entwickelt und sorgten für enormen Aufschwung. Im Jubiläumsjahr ist der ACV mit rund 300 000 Mitgliedern die Nummer 3 unter den Automobil-Clubs in Deutschland.

ACV 50 – Daten und Fakten

Innerhalb von zehn Jahren seine Mitgliederzahl zu verdoppeln – das schafft nicht jeder Automobilclub. Dem ACV gelang das mit einem Motto, das er sich 2012 auf die Fahne schrieb. „Jeder Autofahrer soll in den Genuss von Service-Dienstleistungen kommen, die er woanders nicht, nicht in dieser Form oder nicht zu diesem Preis bekommt“ – so hieß es im „Strategiepapier 2010“, das seit 2002 umgesetzt wurde und für ein bemerkenswertes Wachstum sorgte: Von 136 000 im Jahr 2002 stieg die Mitgliederzahl auf aktuell 300 000.

Daran nicht unbeteiligt war die Tatsache, dass der ACV mit seiner Hauptgeschäftsstelle in Köln, den sieben Landesgruppen und 90 Ortsclubs bundesweit flächendeckend vertreten ist. Hier bekommen die Mitglieder nicht nur Rat und Hilfe, sondern können auch einfach mit Gleichgesinnten Kontakt aufnehmen und sich am Clubleben beteiligen. Wobei sich nicht immer nur alles um das Thema Auto dreht. Im Rahmen geselliger Clubabende und gemeinsamer Ausflüge lassen sich soziale Kontakte aufbauen, und Informationen über die Kernthemen Sicherheit und Service können ACV-Mitglieder auch auf anderen Bereichen erwarten.

Schließlich ist der ACV auch Mitglied im Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) und pflegt innerhalb des ACV Sportfahrerkreises verstärkt motorsportliche Aktivitäten. Auch Campingfreunde, Oldtimer-Liebhaber und Wassersportler kommen im ACV auf ihre Kosten. Caravan-Sternfahrten und Rallyes mit klassischen Automobilen stehen immer wieder auf dem Programm.

Um die Interessen der Mitglieder auch an übergeordneten Stellen zu vertreten, unterhält der ACV Mitgliedschaften in Gremien wie etwa dem Deutschen Verkehrs-Sicherheitsrat (DVR) und der Deutschen Verkehrswacht. Auf europäischer Ebene ist der Automobil-Club Verkehr im Verbund Europäischer Automobilclubs (EAC) mit einem Büro in Brüssel vertreten.

Leistungen und Partner: Zum Vorteil der Mitglieder

Ein Automobil-Club muss heute mehr bieten als Hilfe bei Panne oder Unfall in ganz Europa. Zusatzleistungen, wie sie von reinen Pannenschutzversicherungen nicht geboten werden, werden immer wichtiger für Wachstum und Erfolg in einem hart umkämpften Markt. So sind beim ACV zum Mitgliedsbeitrag von 69,00 Euro/Jahr auch alle Ehe– und Lebenspartner sowie minderjährige Kinder mitversichert. Der Pannenschutz gilt europaweit für alle Pkw, Krafträder, Mopeds, Mofas, Wohnmobile (bis 4 t), Anhänger sowie auch für Mietwagen.

Zu ermäßigten Beiträgen können auch Ehe– oder Lebenspartner von Mitgliedern, Singles oder junge Leute (bis 25 Jahre) Mitglied im ACV werden.

Ein 24-Stunden-Notruf-Service steht den Mitgliedern bei Panne oder Unfall in Europa und den Anrainerstaaten des Mittelmeers zur Verfügung. Das Leistungsspektrum umfasst die Pannenhilfe vor Ort und/oder Abschleppen, Bergungskosten für das Fahrzeug und, falls notwendig, auch die Kostenübernahme für die Weiterreise mit einem Mietwagen, mit Bahn oder Flugzeug. Auch die Kosten für bis zu drei Übernachtungen am Pannenort werden mit bis zu 70 Euro je Nacht und Person übernommen.

Zu den besonderen Leistungen zählen auch die Kostenübernahme für den Kfz-Rücktransport, Ersatzteilversand, die Ersatzbeschaffung von Reisedokumenten, die Vermittlung ärztlicher Betreuung, die Kosten für einen Krankenrücktransport, die Ersatzbeschaffung von Autoschlüsseln oder auch Hilfe bei Insolvenz des Reiseveranstalters.

Darüber hinaus bietet der ACV für seine Mitglieder besondere Club-Leistungen bei Marder– oder Glasbruchschäden sowie bei Schäden durch Unfallflucht, bei Demonstrationen oder auch beim Parken, wenn der Verursacher nicht festzustellen ist.

Zum Leistungsangebot gehören auch eine Tourenberatung mit Kartenmaterial und Reiseführern und der Verkauf von Autobahnvignetten oder Campingausweisen.

Neben diesen fahrzeugtechnischen und touristischen Hilfen können ACV-Mitglieder über ihre Ortsclubs oder auch eine zentrale Vermittlung an Erste-Hilfe-Kursen, Pkw-Sicherheitstrainings oder Geschicklichkeitsturnieren teilnehmen, die auch finanziell unterstützt werden.
Für Caravaner und Bootsfahrer steht ein spezielles Leistungsangebot bereit, unter anderem auch Caravan-Rallyes zu beliebten Standorten im In– und Ausland.

Bei Rechtsstreitigkeiten im Verkehrsbereich können sich ACV-Mitglieder über eine kostenlose Hotline telefonisch beraten lassen.

Zahlreiche Kooperationspartner bieten ihre Leistungen mit zum Teil erheblichen Preisnachlässen an. So profitieren ACV-Mitglieder von günstigen Prämien für Versicherungen bei dem Versicherungspartner DEVK. Mietwagen, Hotels, Pauschalreisen, Freizeitparks, Pkw-Kauf und –Zubehör – Club-Mitglieder profitieren auch hier durch Preisnachlässe und zusätzliche kostenlose Leistungen. Für die Kinder von Mitgliedern wird zum Beispiel die Teilnahme an Fußball-Lehrgängen der Fußballschulen Hans Dorfner, Michael Rummenigge oder Ingo Anderbrügge finanziell gefördert.

ACV – auf dem Weg in die Zukunft

Um weiterhin erfolgreich wachsen zu können, hat der ACV in einem „Strategiepapier 2020“ neue Ziele formuliert und aufgezeigt, welche Herausforderungen auf diesem Wege zu meistern sind. Der traditionelle Begriff des „Verkehrs“ weicht in der Zukunft dem umfassenderen Konzept der „Mobilität“.

Als einer der wenigen Automobil-Clubs in Deutschland verzeichnet der ACV in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum. Allein von 2006 bis 2012 hat sich der Bestand auf aktuell rund 300 000 Mitglieder nahezu verdoppelt. Beachtenswert ist zudem, dass sich dabei das Durchschnittsalter aller Mitglieder in den letzten 20 Jahren um zehn auf 43,4 Jahre verjüngt hat.

Spezielle Mitgliedschaftsformen für junge Leute, Partner und Singles zu reduzierten Beiträgen haben die Attraktivität des Clubs zudem deutlich steigern können.

Um auch in der breiten Öffentlichkeit besser wahrgenommen zu werden, aktualisiert der ACV im Jubiläumsjahr seinen Markenauftritt und sorgt mit einer neuen Organisationsstruktur der zentralen Kernbereiche für eine höhere Professionalisierung aller Aktivitäten nach innen und außen.

Auch medial stellt sich der ACV neu auf. Alle Internet-Aktivitäten wie auch das Mitgliedermagazin „ACV profil“ werden im Jubiläumsjahr inhaltlich und optisch dem neuen Markenauftritt angepasst. Ziel ist, den ACV nicht nur im Falle einer Panne sondern als ständigen Begleiter und mobilen Helfer bei den Mitgliedern und auch in der Öffentlichkeit zu etablieren.

Dem demografischen Wandel der bundesdeutschen Gesellschaft folgend, wird der ACV in der Zukunft sein Angebot diesem Trend entsprechend ausbauen und erneuern. Weiterhin wird der Club seinen Einfluss bei der Verkehrsplanung geltend machen, hier insbesondere bei der sinnvollen Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger in Ballungsgebieten, wo Fußgänger und Radfahrer das Auto immer mehr verdrängen werden.

Schließlich wird sich der ACV auch als das „ökologische Gewissen“ im Bereich der Mobilität profilieren. Dabei gilt es nicht nur, die Entwicklung neuer Technologien kritisch zu beobachten, sondern auch seine Mitglieder als eine Art Lotse durch den Dschungel dieser Entwicklungen zu begleiten.

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