„Wie finden Sie das 49-Euro-Ticket?“ Diese Frage hatte der Automobil-Club Verkehr seinen 500.000 Mitgliedern kürzlich gestellt, jetzt liegen die Antworten vor. Die anonymisierte Befragung erfolgte über eine Login-geschützte Anwendung des ACV und war pro Person nur einmal möglich. Viele Stimmen sehen im Deutschlandticket einen „Durchbruch“ und „Meilenstein“, die Einführung sei „überfällig“ gewesen. Lob gibt es vor allem für die Vereinfachung beim Ticketkauf. Die unzeitgemäße und komplizierte Tarifgestaltung durch die vielen Verkehrsverbünde in Deutschland gehöre endlich der Vergangenheit an. Beim Preis dagegen gehen die Meinungen auseinander. Viele ACV Mitglieder freuen sich über die erhebliche Einsparung im Vergleich zu den bisher regional angebotenen Monatstickets. Hier kann der Preisvorteil durchaus 30 Euro und mehr betragen. So lobt ein Mitglied: „Selbst ein Kurzstrecken-Monatsticket war teurer, auch 59 EUR wären immer noch ein Schnäppchen.“ Ein anderes Mitglied hält das Ticket „sozialpolitisch für gut, weil auch sozial Schwache sich damit mal einen Ausflug leisten können.“ Andere Stimmen kritisieren das Ticket dagegen als zu teuer, angesichts der Qualität des Öffentlichen Verkehrs. Ein ACV Mitglied moniert: „Im ländlichen Raum ist das Angebot im ÖPNV viel zu dünn und unflexibel, speziell am frühen Morgen sowie nach 22 Uhr findet ÖPNV nicht statt. Kleinere Dörfer werden kaum angefahren. Ohne Auto geht hier nichts!“ Ein anderes Mitglied schreibt: „Eigentlich eine tolle Sache. Nur was nützt es, wenn ich auf dem Land lebe und der ÖPNV nicht ausgebaut wird?“
Ein Wunsch, den viele Befragte äußern, betrifft die Mobilität von Familien. Hier sieht der ACV dringenden Verbesserungsbedarf, denn die Mitnahme von Kindern ab 6 Jahre ist beim Deutschlandticket bislang nicht inkludiert. Weitere Vorschläge: Eine vergünstigte Ticket-Variante mit regional begrenzter Gültigkeit, Kaufoption am Automaten, flexiblere Buchung ab Ausstellungsdatum statt zum Monatsbeginn und eine Möglichkeit zum Upgrade für Fahrten in den ICE der Bahn.